» Rezensionen | Touched von Corrine Jackson




Wie ein feuriger Blitzschlag fühlt es sich an, als Asher in Remys Leben tritt. Doch sich ihm zu nähern, bedeutet Gefahr - Lebensgefahr. Remy will nichts mehr riskieren, zu lange hat sie gelitten unter ihrem gewalttätigen Stiefvater und der Hilflosigkeit ihrer Mutter, der sie immer wieder das Leben gerettet hat. Denn Remy verfügt über eine einzigartige Fähigkeit: Sie kann Menschen durch Berührung heilen. Remy will bei ihrem leiblichen Vater endlich ein normales Leben führen. Aber kann sie ihrem Schicksal entrinnen? Kann sie Asher entkommen?










Den Klappentext fand ich ziemlich interessant und auch das Cover trug dazu bei, dass ich dieses Buch gekauft habe. Ein riesen Fehler, wie ich jetzt im Nachhinein merke..


Die Ich-Erzählerin und damit auch Hauptperson ist Remy. Sie lebt mit ihrer Mutter und ihrem alkoholsüchtigen, gewalttätigen Stiefvater (Dean) in einer Wohnung. Remy ist eine Heilerin, sie kann dementsprechend andere heilen, jedoch übertragen sich die Verletzungen während einer Heilung auf Remy selbst. Endlich kann Remy sich aus den Fesseln der Gewalt lösen und nimmt Kontakt zu ihrem leiblichen Vater auf. Wenig später zieht sie zu ihm, in der Hoffnung ein normales Leben leben zu können. Tja, da hat sie die Rechnung nicht mit Asher gemacht, der das nächste 'Problem' darstellt.


Wie schon erwähnt ist Remy die Hauptperson. Immer das Gute zuerst stimmts? Also ich mochte an ihr, und das war so gut wie das einzigste, ihren ausgeprägten Beschützerinstinkt. Sie möchte andere retten und selbst, wenn sie dabei draufgeht. Eine krasse, tapfere Eigenschaft. 

Aber nun lasse ich mal Dampf ab. Ich bin nämlich unglaublich genervt von ihr. Ihre Art ist sowas von anstrengend. In den ersten paar Kapiteln kam ich noch ganz gut klar mit ihr und dann gings bergab. Ich weiß nicht, was der Auslöser war.. Aber irgendwann war ich schon bei jedem von ihrem Gedanken genervt. Ich hatte keinen Draht zu ihr, konnte keine Verbindung aufbauen. Natürlich ist es teilweise gerechtfertigt, dass sie verbittert und teilweise bissig ist, aber manches was sie sagt und macht, geht echt gar nicht und ist für mich ein glattes No-Go. Ich konnte ihre Handlungen gar nicht nachvollziehen. 

Außerdem hatte ich das Gefühl, dass die Autorin eine Hauptperson erschaffen wollte, die eine aufopferungsbereite Person ist und die eine schwere Kindheit hatte. Alles schön und gut - Trotzdem müssen diese komischen Bemerkungen (und manchmal auch sehr unwirsche Gedanken)  nicht sein.

Und da ich dauernd Remys Gedanken und Gefühle unter die Nase gesetzt bekommen habe, musste ich mich auch durchgängig damit auseinandersetzen. Hat mir nicht gut getan. 

Mit Asher kam ich dagegen besser klar. Seine Denkweise erschien mir auch eindeutig logischer. 

Die einzige Person die ich gut leiden konnte, war Remys Halbschwester Lucy. Diese war offen, freundlich, hilfsbereit und nett.

Die Charaktere sind eigentlich alle ganz okay.. In meinen Augen mittelmäßig umgesetzt (abgesehen von Remy natürlich...)


Die Idee ist ziemlich interessant, zumal es sowas in der Art noch nicht wirklich gibt. Aber leider ist für mich die Umsetzung vieeel zu schwach. Ich war ständig auf der Suche nach Spannung, die erst gegen Ende aufkam. Es gab wirklich Stellen, die unglaublich langgezogen wurden und Kapitel, die ich total uninteressant fand (und die man ruhig hätte weglassen können..) Wäre das Buch kürzer, hätte man die Spannung viel besser verteilen können.

Außerdem gab es einen Logikfehler:
Wieso hat die Mutter sich nicht von Dean getrennt und ist mit ihrer Tochter abgehauen? 
Wieso lässt man diese Gewalt über sich ergehen? Das begreife ich einfach nicht.

 

Akzeptabel.  Ein sehr ausschweifender Schreibstil, der mich leider nicht fesseln konnte, sondern eher das Gegenteil bewies. 


Wie man also bemerkt, bin ich leider nicht sehr angetan von dem Buch. Die Hauptperson (und damit jemand, von dem wir ständig konfrontiert werden) hat mich sehr genervt und ich kam mit ihr einfach nicht klar. Allein das hat mir schon die Lust genommen. Dazu kommt noch, dass ich die Umsetzung leider zu schwach finde, wo man doch so viel aus der Idee hätte machen könnten. 

Dieses Buch hat überhaupt nicht meinen Geschmack getroffen.. (Geschmäcker sind ja gott sei dank verschieden)


Mir tut es selbst im Herzen weh, aber ich muss ehrlich sein. Dieses Buch ist für mich eine 5.


  • Share: